»Es ist nicht für lange. Du wirst bald wieder bei mir sein«, flüstert Patimat ihrem Sohn zu. Und Jamalludin weiß, dass es seine Pflicht ist. Da seine Heimat Akhulgo monatelang vom russischen Heer belagert wurde und die Verzweiflung bei seinem Vater Imam Schamil und den Gotteskriegern immer größer wird, scheint ein Waffenstillstand die einzige Wahl. Die Russen fordern als Zeichen des guten Willens den Jungen als Geisel. Als er nach St. Petersburg an den Hof des Zaren gebracht wird, ist ihm klar, dass er seine Familie so bald nicht mehr wiedersehen wird. Immer mehr mischt sich in den Hass gegen die Feinde seines Volkes auch die Faszination einer vollkommen anderen Lebenswelt. Großartig erzählt Olga Grjasnowa vom Heranwachsen zwischen zwei Kulturen und Religionen.