Othmann, Ronya

Vierundsiebzig



Roman

512 Seiten, gebunden, € 26,-,
ISBN 978-3-498-00361-6
(Rowohlt)

2014 beginnt der Völkermord des IS an den Jesiden. Ron­ya Othmann spürt in ihrem eindringlichen und dichten Roman den vielfältigen Geschichten des Leidens nach. Ein erschütterndes und wichtiges literarisches Zeugnis.

 

»Ich habe gesehen. Das Ich ist ein Zeugnis.« Seit den Verbrechen im Osmanischen Reich nummerieren die Jesiden die Verfolgungen, denen sie ausgesetzt sind, durch, und dies ist der 74. Genozid. Im Fernsehen verfolgt Ronya Othmann die Grausamkeiten, die dem Volk angetan werden, dem auch sie über ihren Vater angehört. Was macht das mit ihr, die als Journalistin und Autorin in Deutschland lebt? Sie besucht ihre Familie, reist zu den Tatorten, in leer stehende Dörfer, in Camps, zu Verwandten, Nachbarn und lässt die Menschen erzählen. Es ist ihr Versuch, in einer literarisch-dokumentarischen Form das Leiden ins gesellschaftliche Bewusstsein zu rücken. Ein Auszug aus dem Roman wurde bereits 2019 mit dem Publikumspreis des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs ausgezeichnet.